Dort, wo wir Erfolg und Bestätigung erleben, glauben wir im allgemeinen, daß hier unsere "Begabung", vielleicht sogar unsere "Bestimmung" liegt. Dabei orientieren sich unsere Aktivitäten häufig nur an den Prinzipien des geringsten Widerstands.
Oft folgen wir spontanen Neigungen und Gewohnheiten und halten diese stolz für besondere Talente oder stellen die Diagnose "unbegabt", wenn wir solche nicht (bei uns) entdecken können und nehmen dies als Vorwand, untätig zu sein.
Wertungen dieser Art bleiben für uns nicht ohne Folgen. Durch die Fixierung auf Begabungen und Unbegabungen berauben wir uns der Möglichkeiten, die Gaben, die tatsächlich in uns liegen, in ihrer Fülle zu erahnen und sie Schritt für Schritt in nüchterner Arbeit ihrer Entfaltung näherzubringen.
Wenn es nicht mehr um Bestätigung geht, können gerade die Stolpersteine auf unserem Weg unsere persönlichsten Wegweiser sein und wir werden frei für neue Maßstäbe - jenseits von "begabt" und "unbegabt".
Im Seminar wollen wir einige Forschungsergebnisse und Thesen von Heinrich Jacoby (deutscher Pädagoge 1889 - 1964, ab 1935 in die Schweiz emigriert) mit unseren eigenen Erfahrungen vergleichen und uns auf die Suche begeben nach neuen Anregungen für einen förderlicheren Umgang mit unseren potentiellen Fähigkeiten.
Leitung: Uschi Hügte