E. Hengstenberg (1892-1992) sah in einer möglichst ungestörten Bewegungsentwicklung die Basis für die ungehinderte Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit. Im Rahmen ihrer Arbeit mit Kindern entwickelte sie deshalb in den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg einfache, aber in ihrer Vielseitigkeit ungewöhnliche Kletter- und Balanciergeräte.
Diese "alten" Geräte haben uns fasziniert, weil sie Kindern und Erwachsenen, trotz unterschiedlicher Ausgangsbedingungen grundlegende Erfahrungen ermöglichen können, zum Beispiel:
daß es Freude macht, selbst experimentierend tätig zu werden; daß wir uns selber in unserem Körper besser wahrnehmen und kennenlernen können; daß wir über die praktische Auseinandersetzung mit der Schwerkraft zu Qualitäten wie Offenheit, Ernsthaftigkeit, Hingabe, Sammlung und Vertrauen finden können.
E. Hengstenberg hat mehr als 60 Jahre in dieser Weise mit Kindern und Erwachsenen gearbeitet. Heute bestätigen neurologische Studien ihre Annahmen exakt und erhellen allmählich die Zusammenhänge, die tatsächlich zwischen ungestörter Wahrnehmung, eigenständiger Bewegungsentwicklung und selbständigem Lernen bestehen. Dies alles dient wiederum dem Aufbau von Verständnisstrukturen, die es uns ermöglichen, uns in der Welt zu orientieren und für uns selbst bedeutsame Aufgaben und Ziele in unserem Leben zu finden.
Wir möchten E. Hengstenbergs Arbeit anhand von Dias vorstellen und den Versuch unternehmen, die Verbindung zu den Ergebnissen der modernen Neuropsychologie herzustellen. Es wird Gelegenheit sein, die Geräte kennenzulernen und sich in Ruhe mit ihnen zu beschäftigen.
Leitung: Uschi Hügle, Brigitte Krug