Die verschiedenen Lebenslandschaften der Schwestern Bronté!
Sie lebten Zeit ihres Lebens gemeinsam in einer kargen, düsteren Landschaft. Sie waren mittellos und ohne besondere Schönheit und wagten den Versuch, sich Mitte des 19. Jahrhunderts mit Begabung und Charakter zu behaupten. Sie schrieben, um zu überleben. Ihre Begabung bescherte ihnen den Nachruhm - vor allem als Vorbilder für die Frauenemanzipation.
Vergleicht man die Inhalte ihrer Bücher, so verbindet die Schwestern die Sehnsucht nach einem Menschen, der sie versteht. Wie sich Emily, Charlotte und Anne die VerwirkIichung ihres Wunsches vorstellen, lassen ihre Romanfiguren erahnen. Hier zeigen sich interessante Unterschiede, die Rückschlüsse auf die charakterlichen EntwickIungen der Schwestern zulassen. Dabei wird deutlich, daß Charlotte als einzige ihre Lebenslandschaft so gestaltet hat, daß sich zeitlose Konturen abzeichnen: In ihren Büchern beschreibt sie den Weg zu wechselseitigem Verstehen von Frau und Mann in kleinen, konkreten, unkonventionellen Schritten. Ganz so als hätte sie es praktisch erlebt.
Wir sind der Verwirklichung dieser Sehnsucht auch Ende des 20.Jahrhunderts noch nicht nähergekommen. Charlotte gibt uns Hinweise, wie wir jetzt mit unserer inneren Emanzipation beginnen können.
Leitung: Madlen Behrens