Schmerz und Verzweiflung

Der Schmerz steht in einem schlechten Ruf. Er wird gefürchtet und gemieden, weil er so wirksam und unerbittlich uns in der Mitte packt, jede Gleichgültigkeit zerbricht und unsere Ohnmacht offenbar werden läßt.
So wie unsere Zivilisation den Genuß verehrt, so hat sie entsprechend einen Kult der Schmerzvermeidung aufgebaut. Direktester Ausdruck dafür ist die explosive Zunahme des Rauschmittelkonsums.
Schmerz kennt keine Grenzen. Er frißt sich in die Tiefe des Menschen, und je tiefer er kommt, desto weniger wird er erträglich. Die tiefsten seelischen Schmerzen münden in die Verzweiflung, in der es keinen Spielraum des Entrinnens mehr zu geben scheint.
Wir haben weitgehend die Fähigkeit verloren, die andere Seite des Schmerzes anzunehmen: seine reinigende, klärende, sogar stärkende Kraft - wenn wir bereit sind, einen neuen mutig-bedachtsamen, bewußtseinsfördernden Umgang mit ihm zu pflegen. Wir wollen in diesem Kurs lernen, den Phoenix zu wecken, damit er aus der Asche der Verzweiflung aufsteigen kann.

Leitung: Klaus Dripke


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