Respekt in unserem Sinn hat nichts mit hierarchischen Strukturen zu tun, sondern kann entstehen, wenn wir einen Menschen auf uns wirken lassen.
Einer Frau, die eine jüdische Familie versteckt, um sie vor dem KZ zu bewahren, werden wir Respekt entgegenbringen. Sicher hat sie Angst- und bringt dennoch die Kraft auf, ihre Priorität nicht danach zu setzen. Hier ahnen wir eine neue Qualität. Ihre Motive sind es, die Respekt hervorrufen.
Im Alltag ist das oft anders. Hier sind unsere Motive selten klar und "lauter". Wenn wir nicht mit ihnen ringen, sondern uns ihnen überlassen, entsteht nicht Respekt, sondern Respektlosigkeit: Schnell sind wir vom anderen "genervt", es kommt zu Übergriffen und gegenseitigen Verletzungen.
Können wir ein Empfinden dafür bekommen, wie sich Respekt in kleinen alltäglichen Situationen anfühlt? Auf welchem "Boden" wächst Respekt?
Antworten, die eine lebenspraktische Bedeutung haben, lassen sich nur aus der Praxis entwickeln, deshalb wollen wir uns diesen Fragen anhand konkreter alltäglicher Situationen stellen.
Leitung: Magdalena Becker, Uschi Hügle