Bewegliche Standpunkte

Wer sich beruflich engagiert, verschiedene Aufgaben innerhalb seiner Institution verfolgt und Verantwortung übernimmt, hat in der Regel einen Standpunkt, der sein Handeln bestimmt. Unweigerlich gerät jeder früher oder später mit anderen in Konflikte. Bei den ersten Schwierigkeiten wird zunächst am Standpunkt festgehalten und je nach Temperament wundert oder ärgert man sich über die bürokratischen Hindernisse, die Ansichten der Kollegen. Je länger die Konflikte andauern, je weniger Erfolge sich abzeichnen, desto mehr Zweifel beginnen sich zu regen. Lohnt sich der Einsatz überhaupt? Wofür das Engagement? Wir ahnen, daß die Umstände unseren Standpunkt bestimmt haben.Die Befreiung von den jeweiligen Rahmenbedingungen schafft erst den nötigen Freiraum für einen eigenen Standpunkt. So orientieren wir uns z.B. nicht (mehr) am Erfolg, buhlen nicht (mehr) um soziale Anerkennung, verzweifeln nicht (mehr) an den vielfältigen Hindernissen. Erst der eigene Standpunkt ermöglicht ein bewegliches Verhalten, das sich von keinem Umstand abhängig macht und dabei nie orientierungslos wird. Wir wollen unsere Standpunkte im Rollenspiel erproben und in einer bestimmten Rolle ein vorgegebenes Ziel, das mit den Interessen der anderen Mitspieler kollidiert, verfolgen. In der Auseinandersetzung nehmen wir Standpunkte ein, die sich (im Spiel) überleben oder die Bestand haben. Wir wollen uns bewußt machen, auf welchem Boden wir stehen.

Leitung: Madlen Behrens


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