Wenn wir leiden, dann leiden wir unter dem, was wir für wirklich halten. Die Welt ist schlecht, und unser Nachbar (Chef, Kollege, Konkurrent, Freund, Lebenspartner...) beweist es uns immer wieder. Wir selbst sind auch nicht so (cool, schlagfertig, klug, geschickt, liebenswert...), wie wir es gerne wären oder sein sollten, und deshalb müssen wir uns mit diesen Wirklichkeiten so auseinandersetzen, wie wir es für richtig halten: unterwürfig, resigniert, selbstmitleidig, trotzig oder auch mutig, kämpferisch, geduldig oder zuversichtlich. Alles, was wir dabei glauben, was wir denken, was wir fühlen und was wir wollen, wird bestimmt von den Vorstellungen und Bildern, die wir im Laufe unseres Lebens über die Welt, über uns selbst, und über die bestimmenden Mächte in unserem Leben entwickelt haben. Diese Bilder sind uns nur zu einem sehr kleinen Teil bewußt, aber sie bestimmen unser Bewußtsein fast total. Sie bestimmen unsere Auffassung von Wirklichkeit und filtern unsere Wahrnehmung. Unsere Bilder nehmen uns gefangen aber wir glauben, einer Wirklichkeit ausgeliefert zu sein, an der wir nur wenig ändern können jedenfalls solange nicht, solange wir uns nicht dieser Bilder selbst bewußt werden. In dem dreiteiligen Kurs "Konstruktion und Wahrnehmung von Wirklichkeiten" werden wir uns mit diesen Bildern in uns befassen und zwar mit den Bildern, die wir uns über die Welt machen ("Weltbilder"), die wir über uns selbst entwickeln ("Selbstbilder") und die wir uns über die für uns gültigen alles bestimmenden und durchwirkenden Kräfte machen ("Gottesbilder"). Wir werden uns dabei
- mit den verschiedenen Varianten,
- mit dem inneren Aufbau,
- mit der schrittweisen Entwicklung und
- mit der Übertragung solcher Bilder von einem Menschen zum anderen befassen und
- mit der Auswirkung solcher Bilder auf unsere Fähigkeit, die Wirklichkeit wahrzunehmen. Das Ziel dieser Kursreihe besteht darin, sowohl kritischer als auch verständnisvoller und sensibler also "bewußter" zu werden, um diesen Bildern nicht mehr total ausgeliefert zu sein. Vielleicht scheint dann für manchen hinter allen Bildern eine persönliche Wahrheit auf, die nicht mehr gefangennimmt...
Leitung: Klaus Dripke